… heißt ein Crowsdfundingprojekt auf der Seite Sciencestarter. Hierbei soll es um eine Untersuchung von „verborgenen Feldfluren“, sogenannten Celtic Fields gehen. Sie sind mindestens 2.000 Jahre alt und finden sich in aller Regel in Altwäldern (alten Waldstandorten). Schleswig-Holstein ist ein waldarmes Territorium Deutschlands, deshalb ist es um so erstaunlicher, dass es diese Wälder gibt. Altwälder wurden nicht angelegt, sondern existieren seit historischer Zeit. Gefunden werden, konnten diese Celtic Fields in ihnen auch nur, weil nach dem Krieg ein großer Bedarf an Brennholz herrschte, so dass diese Wälder von Totholz nahezu befreit waren. Archäologen fanden daraufhin die Spuren der Felder.
Was sind Celtic Fields?
Celtic Fields sind Ackerflächen, die, erstmals auf den Britischen Inseln entdeckt, irrtümlich mit den Kelten in Verbindung gebracht wurden. Tatsächlich stammen sie aus der Bronze-, Eisen- und Römerzeit. Sie waren 20 – 50 m lang, von einem Wall umgeben und erbrachten alte Getreidearten wie Einkorn, Emmer und Dinkel. Getreide, von dem die Menschen in früher Zeit vornehmlich lebten.
Celtic Fields – na und?
Doch was ist der Sinn? Wen interessiert es schon, dass vor 2.000 Jahren irgend ein Landwirt in irgend einem Teil Schleswig-Holsteins in der Erde gebuddelt hat? Sicher nicht jeden. Aber für die Frühgeschichte Schleswig-Holsteins ist es wichtig zu wissen, wann welche Bereiche besiedelt waren, wie viele Menschen auf einem bestimmten Territorium Platz fanden, was angebaut wurde, in welchem Umfang und wie groß die Ernten waren. Dies lässt dann auch auf Klimadaten schließen, die gerade heute ein wichtiger Untersuchungsgegenstand für beispielsweise die Landwirtschaft sind. Doch dazu müssen weitere Fragen geklärt werden: Wurden alle Parzellen zum Ackerbau verwendet, gab es welche, die beweidet und/oder Brache waren? Wann und wie wurden die Parzellen beackert? Wurden auch die Wälle beackert, und wann? Warum wurden diese Feldfluren irgendwann aufgelassen? Wurde mehr Land kultiviert, als heute durch die Spuren erkennbar ist? Wie kam es zu der wannenförmigen Ausprägung der Parzellen und den extrem breiten Wällen?
Hinter dem Projekt steht der promovierte Ur- und Frühgeschichtler Dr. Volker Arnold, ehemaliger Leiter des Museums für Archäologie und Ökologie Dithmarschen.
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