«

»

Jun 03 2015

Deutschland lässt sich freiwillig bestehlen

.

.

Deutschland rundet auf –  und nimmt Ihnen das Geld ab

Eine recht neue Initiative versucht nun, Ihnen auf legalem Weg das Geld aus der Tasche zu ziehen. „Deutschland rundet auf“. Dabei soll ein Käufer, wenn er an der Kasse steht, vor dem Bezahlen: „Bitte aufrunden“ sagen. Der Betrag wird dann auf die nächsten vollen zehn Cent aufgerundet. Das so erhaltene Geld kommt nach Aussage der Initiatoren, Christian Vater, Initiator der Aktion, gemeinnützigen Projekten gegen Kinderarmut in Deutschland zugute. Die Initiatoren stehen auf dem Standpunkt, es handle sich ja „nur“ um einige wenige Cents. die fielen beim Kauf ja überhaupt nicht auf – für den Einzelnen. In der Summe jedoch würden es Zehntausende Euro ausmachen. Die Unternehmen, die daran teilnehmen, haben für die Teilnahme eine Teilnahmegebühr an die „Stiftung Deutschland rundet auf“ zu entrichten. Dies, damit die gesamten aufgerundeten Beiträge auch tatsächlich gemeinnützigen Projekten für arme Kinder in Deutschland zugute kommen können.
.

Nachteile für die Kunden:

  1. Sammeln Sie nach jedem Kauf (nicht Abends insgesamt, sondern jedes Mal, wenn Sie Cents wiederbekommen) die Cents und stecken Sie sie in ein Glas. Sie werden sich wundern, wie viele dies schon am Ende einer Woche sind.
  2. Wenn Sie regulär spenden, erhalten Sie in aller Regel eine Spendenquittung, die Sie beim Finanzamt vorlegen können. Hier erhalten Sie nichts.
  3. Erst haben wir mit den Preisen die völlig überflüssigen Kundenkarten mitzubezahlen, jetzt sollen wir auch noch Spenden.
  4. Bei jedem Kauf einige Cent hier und da, das merken Sie im Moment gar nicht, aber über das Jahr gerechnet kommt schon einiges zusammen.  Es wird den Menschen wieder einmal das Geld aus der Tasche gezogen.
  5. Es macht Ihnen dann sicher auch nichts, wenn zukünftig auch die Benzinpreise aufgerundet werden?
  6. Da die Händler die Gebühren, die sie zahlen, um an der Initiative teilnehmen zu können, sicher wieder hereinholen wollen, werden wir alle über Preiserhöhungen diese zahlen müssen. Das heißt, teilnehmende Kunden an dieser Initiative zahlen sogar doppelt. Einmal die Aufrundung, dann die erhöhten Preise.

.

Vorteil für die Unternehmen

  1. Es nehmen an der Aktion Unternehmen teil, die ihren Mitarbeiterinnen so wenig zahlen, dass diese und ihre Kinder arm sind – und damit auf Hartz-4 angewiesen, obwohl Mutti arbeitet.Damit können sie sich jetzt ein kleines bisschen sozial anstreichen.
  2. Aktuell zahlen jetzt also die Kunden die Werbung von Unternehmen direkt. Die Kunden spenden, die Unternehmen schreiben sich auf die Fahnen, dass sie daran teilnehmen – und polieren so ihr Image auf, ohne etwas dafür groß zu tun.
  3. Glaubt allen Ernstes jemand, dass Unternehmen etwas tun, was für sie keinen merkantilen Vorteil hat und bei dem sie nur draufzahlen? Ein gutes Beispiel ist doch die Tierfuttersammelaktion von Famila. Hinter dem Kassenbereich steht ein großer Gitterwagen, in den die Kunden Tierfutterdosen einwerfen und spenden können – selbstverständlich, nachdem sie es bei Famila gekauft haben. Der Sinn dieser Aktion dürfte ein ganz anderer sein.

.

Das PHT meint dazu:

  1. Es stünde der Politik gut an, anstatt die Hunderte von Milliarden außerhalb Deutschlands zu versenken, an Großunternehmen zu verschenken, falsch anzulegen, diese Milliarden lieber der eigenen Bevölkerung zukommen zu lassen. Dann klappt es sowohl mit den Kitas, als auch mit den Löhnen und Gehältern von Familienvätern und -müttern, die so wenig verdienen, dass für ihre Kinder keine Klamotten, Klassenfahrten oder sonstige Extras drin sind.
  2. Die Bürger werden mit den gesellschaftlichen Problemen mal wieder allein gelassen.
  3. Erst wurden wir um Milliarden getäuscht, als sich die DM in Euro wandelte und sich plötzlich die Gehälter und Löhne halbierten, wobei viele Preise nicht auch nur daran dachten, sich zu halbieren. Jetzt sollen wir unser schwer verdientes Geld auch noch freiwillig wegschenken. Amerika und England machen es vor – das haben wir selbstredend nachzuahmen.
  4. Auf jeden Fall öffnet diese Initiative Tür und Tor, um den deutschen Kunden auf den Wegfall der 1-, 2- und 5-Cent Stücke vorzubereiten. Tatsächlich liebäugelt der Handel schon lange damit, Cents aus dem Umlauf zu entfernen und, je nach Rechnungsbetrag, nach unten oder oben zu runden. Liegt der Rechnungsbetrag bei X Euro und einem Centbetrag von unter fünf Cent am Ende, wird abgerundet und dem Kunden werden die Cents erlassen. Liegt der Centbetrag bei fünf und mehr Cent, wird er zum Schaden des Kunden aufgerundet. Langfristig wird dies zu Lasten des Kunden geschehen. Sie glauben es nicht? Sammeln Sie Ihre Kassenbons und überprüfen Sie es. Sie werden feststellen, dass sich der Rechnungsbetrag am Ende viel häufiger auf 5, 6, 7, 8 und 9 Cent beläuft, als auf 1, 2, 3 oder 4 Cent. Woran das liegt? Fast alle Einkaufspreise belaufen sich faktisch auf 9 Cent. 19, 29, 39, und viele, viele 99er……

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>