Liebe SPON-Redaktion, auch wenn ihr diesen Artikel niemals lesen werden, nicht einmal von ihm Kenntnis erlangt, weil diese Seite noch viel zu klein ist – so wie ihr vor 20 Jahren, möchte euch das PHT ganz herzlich zu eurem 20. Geburtstag gratulieren.
Es mag sein, dass ihr mit wenigen Artikeln pro Woche und noch weniger Kollegen vor 20 Jahren begonnen habt. Alles was groß werden will, muss klein anfangen und langsam wachsen. Aber heute steht ihr mit 20 fest mit allen Kabeln und Satelliten, im digitalen Leben. Das Netz in Deutschland wäre ohne euch nicht denkbar – und es würde etwas fehlen, wenn es euch nicht gäbe.
Ihr habt es vorgemacht, wer mit der Zeit geht und sich an ihr orientiert, kann jeden Sturm abreiten. Es fehlt offenbar nur ein kleines bisschen Mut und etwas Voraussicht. Oder war es vielleicht eher der Spaß am Neuen? Heute ist es nicht anders. Würden sich große Teile der Presse ein kleines, nur ein klitzekleines Beispiel an euch nehmen, das Problem des Pressesterbens wäre ein Stück weit gelöst.
Denn was braucht es schon, um sich im digitalen Meer weiterzuentwickeln? Ein Schiff, das einen trägt, den Willen nonstop Informationen zu transportieren, den Mut etwas zu schaffen, was einem selbst Spaß macht und für andere einen Nutzen bringt, den Wunsch, sein Wissen weiterzugeben, anstatt es eifersüchtig zu hüten, die Fähigkeit, mit seiner eigenen Angst konstruktiv umzugehen, sich von ihr nicht lähmen zu lassen, sondern sie in effektive Arbeitsenergie umzuwandeln, den Willen, der Freiheit zuzustreben, und einfach etwas zu tun, was andere aus Furcht nicht wagen, oder mit dem andere auch Erfolg haben, sich an Schönem zu erfreuen und es mit anderen teilen zu wollen, nicht um jeden Preis um Anerkennung zu buhlen, sondern es auch in Kauf zu nehmen, kritisiert zu werden (wer kritisiert wird, macht etwas richtig, denn nur wer den Ball hat, wird angegriffen Bruce Lee), mit dem Resultat zufrieden zu sein, und dennoch eine Verbesserung anzustreben, sich immer bewußt zu sein, für wen eine Sache getan wird, nämlich für die Leser, wobei man sich selbst nicht vergessen sollte, die Kosten nicht als das zentrale Element zu sehen und nicht zuletzt Zufriedenheit.
In diesem Sinne wünscht das PHT SPON auch für die nächsten 20 Jahre viel Erfolg und noch viele interessante, witzige, traurige, erschreckende und faszinierende Geschichten, die es zu verbreiten lohnt.