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Okt 22 2014

Nach der Kapitulation von VG Media

Endlich auf das eigene Verbreitungsgebiet konzentrieren
Kommentar von Bülend Ürük

Die Entscheidung im Wettstreit mit Google ist gefallen. Die deutschen Verlage haben eine Niederlage erlitten, das Leistungsschutzrecht ist Geschichte. Können die Medienhäuser endlich anfangen, sich tatsächlich auf die Zukunft vorzubereiten?

Die Presseaussendung, die VG Media heute Abend verbreitet hat, liest sich wie eine Kapitulation. „Google lehnt Waffenruhe ab“ und „Presseverlage beugen sich Druck Googles“ – als ob Eric Schmidt sich mit seiner M1 Abrams vor deutsche Medienhäuser gestellt hätte und sie dazu zwingen würde, ihre Snippets nun mit Gewalt auf Google News zu zeigen. Achtung, surrender!

Anstatt zu überlegen, wie die Medienhäuser neue Wege finden, Geld auch im Internet zu verdienen, haben sie sich auf die Walstatt mit dem amerikanischem Suchmaschinen-Giganten begeben. Und jetzt tatsächlich bemerkt, dass sich Google nicht als Melkkuh hergibt, um das Überleben von Zeitungsverlagen zu sichern.

Zwar heißt es in der Presseaussendung, es sei eine „Gratiseinwilligung“, die „jederzeit zurückgezogen“ werden könne. Aber ganz ehrlich – die Verlage wissen, dass sie online Leser verlieren werden, wenn sie nicht mit Bild und Anreißer bei Google News zu finden sind.

Eine einzige Lösung bleibt: Wenn die Verlage bei ihren Onlinenangeboten endlich darauf verzichten, überregional miteinander zu konkurrieren, sondern sich auf ihr ureigenes Verbreitungsgebiet konzentrieren.

Vor der eigenen Haustür können sie gänzlich auf Google verzichten, in der Heimat kennen sie die Nutzer.

Bülend Ürük

Mehr auf Newsroom.de, dem Branchendienst für Journalisten und Medienmacher: http://nsrm.de/-/25r

Medienfachverlag Oberauer GmbH

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